Wir freuen uns sehr darüber, dass Herbert Fischer sich dazu bereit erklärt hat, Sie hier in unserem Blog regelmäßig über das Marktgeschehen rund um das Sammeln von Ansichtskarten zu informieren. Diese Artikel entstehen mit freundlicher Unterstützung des Auktionshauses Daniel Stade.

Brauerei Gustave Amos. Verkauft auf Delcampe für 503,- Euro.

Diejenigen unter Ihnen, die regelmäßig die Beiträge des Delcampe-Blogs im Bereich der Ansichtskarten lesen, werden das „Marktbarometer Ansichtskarten“ kennen. Bislang wurde dieses „Marktbarometer“ in der Zeitschrift AK-Express veröffentlicht und auch Delcampe zur Veröffentlichung als Blog-Artikel zur Verfügung gestellt.

Vor wenigen Monaten ist nun das letzte Heft des AK-Express erschienen. Nach etwa 45 Jahren hat sich der Verlag Sobkowiak entschieden, die Herausgabe des Heftes einzustellen. Gerade das „Marktbarometer“ – wie wir aus vielen Zuschriften wissen -, erfreute sich aber recht großer Beliebtheit und so dürfen wir Ihnen heute mitteilen, dass es das „Marktbarometer“ auch weiterhin geben wird. Mit Unterstützung des Auktionshauses Daniel Stade (Spezialist für historische Ansichtskarten) wird in Abständen von etwa 6 Wochen ein neuer Beitrag entstehen.

Allgemeines Marktgeschehen

Wie es sich seit einigen Jahren bewährt hat, schauen wir uns für Sie auf dem Ansichtskartenmarkt um und berichten über das Marktgeschehen, über aktuelle Trends, über wichtige Ereignisse und vieles mehr. Wie Sie als Sammlerin oder Sammler von historischen Ansichtskarten sicher selbst am besten wissen, versucht man in der Regel mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, die Lücken in einer Sammlung zu schließen und geeignete Ansichtskarten zu erwerben. Dies geschieht bei klassischen Saalauktionen, bei Online-Auktionshäusern oder auch bei Onlineshops oder bei Ansichtskartenbörsen und Tauschtagen der Briefmarkenvereine. Bei Delcampe greifen all diese Möglichkeiten ineinander: etwa 60 Auktionshäuser präsentieren ihre Auktionslose in einem Auktionskatalog, der zur jeweiligen klassischen Saal-Auktion herausgegeben wird, aber auch online bei Delcampe. So profitieren Sammlerinnen und Sammler von einem großen Marktplatz, der beides verbindet. Darüber hinaus bieten diese Auktionshäuser auch viele ihrer Festpreisangebote bei Delcampe an.

 

Straßenansicht Wiesbaden. Verkauft auf Delcampe für 1012,- Euro.

Daniel Stade: Auktionshaus und Verkäufer auf Delcampe

Am Beispiel des Auktionshauses Daniel Stade ist es verständlich zu erklären: 2-3mal im Jahr führt das Auktionshaus in Grenzach-Wyhlen in Baden-Württemberg eine Saalauktion durch, etwa 15.000 Auktionslose werden regelmäßig angeboten (Ansichtskarten, Philatelie und andere Sammelgegenstände), Gebote können bequem über Delcampe platziert werden. Neben den Losen der Saalauktionen bietet das Auktionshaus aber auch weit über 300.000 Artikel – überwiegend Ansichtskarten – unter dem Mitgliedsnamen „ak_guru“  zum sofortigen Kauf an. Bei vielen der 60 Auktionshäuser, die sich auf Delcampe präsentieren, ist dies ähnlich.

Während dieser Beitrag entstand, hatte ich die Gelegenheit, mit Daniel Stade zu sprechen und er berichtete von drei sehr großen Einlieferungen, die im Rahmen der 55. Auktion am 06. Februar 2021 angeboten werden. Ein Sammler wird sich von einer herausragenden Sammlung mit Ansichtskarten aus dem bayerischen Unterfranken trennen (ein äußerst beliebtes Sammelgebiet) und darüber hinaus verschiedene Sammlungen mit Glückwunschkarten verkaufen. Eine weitere große Einlieferung wird aus der Schweiz erfolgen und beinhaltet überwiegend Ansichtskarten aus dem Kanton Bern. Münzen- u. Geldscheinsammlungen verschiedener Einlieferer werden ebenfalls zum Angebot gehören. Briefmarkensammler sollten sich die Lose im Bereich der Philatelie genauer ansehen, das Angebot wird in dieser 55. Auktion besonders groß sein. Sämtliche Lose sind bereits auf Delcampe zu finden und können ab sofort beboten werden. 55. Auktion

Ansichtskarte einer jungen Dame samt Krampus in einem Flugzeug. Verkauft auf Delcampe für 155,- Euro.

Sammeln von Ansichtskarten in Corona-Zeit

Wie Sie wissen, müssen momentan wir alle – Corona bedingt – mit Einschränkungen leben. Sammlerinnen und Sammler können sich in dieser Situation ein wenig glücklicher schätzen. Unser gemeinsames Hobby nimmt zuweilen viel Zeit in Anspruch, die Recherche nach geeignetem Material, die Aussortierung und der Verkauf von Dubletten sowie der Auf- u. Ausbau einer Sammlung ist zeitaufwendig. Sofern man von Ausgangssperren und anderen Einschränkungen betroffen ist, bietet unser Hobby eine willkommene Abwechslung in dieser schwierigen Zeit. Es kommt nicht von ungefähr, dass Auktionshäuser und Händler momentan von einer gesteigerten Nachfrage und höheren Verkaufserlösen sprechen. Möchten Sie sich von einer Sammlung oder von Ihren Dubletten trennen, ist momentan der Zeitpunkt möglicherweise günstig. Sind Sie auf der Suche nach geeigneten Stücken, finden Sie ein besonders großes Angebot. Machen Sie das Beste aus der erschwerten Situation und erfreuen Sie sich an Ihrem Hobby.

Bemerkenswerte Verkäufe

Wie Sie es bereits aus den vergangenen Ausgaben des Marktbarometers kennen, schauen wir uns bemerkenswerte Ergebnisse aus der Auktionsszene näher an. Wie wir wissen, gehören Ansichtskarten von Brauereien oder Karten, die eine bestimmte Biersorte oder Brauerei beworben haben, zu den sehr gesuchten Karten. Mitte Dezember wurde auf unserer Plattform eine Ansichtskarte, aus dem Jahre 1908 verkauft. Abgebildet ist ein Teil der Brauerei Gustave Amos sowie deren Mitarbeiter, die im Jahre 1868 im lothringischen Metz gegründet wurde. Die Brauerei war sehr erfolgreich und so erfolgte 1905 die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Um 1900 gehörte sie mit zu den größten Brauereien im der Region Moselle. Die Brauerei war bis 1988 selbstständig, 120 Jahre nach der Gründung – im Jahre 1988 – hat sich die Familie Amos für einen Verkauf an die deutsche Brauerei Karlsberg entschlossen. 1993 wurde auch die Produktion in Metz beendet. Der Verkäufer dieser seltenen Karte bot diese mit einem Startpreis von 45.- € in einer Delcampe-Auktion an. Nach 7 Tagen und einem langen Bietergefecht wechselte die Karte für 503.- € den Besitzer.

Einen wohl für den Verkäufer unerwartet hohen Erlös erbrachte eine Ansichtskarte aus der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Karte zeigt eine Straßenansicht (Lahnstrasse) sowie eine Kirche. Da viele Wiesbadener Karten nicht gerade zu den Raritäten zählen und häufig zu finden sind, startete der Anbieter seine Auktion mit 1.- €, er dürfte über den Verkaufspreis hoch erfreut gewesen sein, die Karte wurde für 1012.- € verkauft. Ein Wiesbadener Sammler erzählte uns hierzu, dass man ein solches Ergebnis nicht für möglich gehalten hätte, andererseits gibt es offenbar einige neue Sammler für dieses Gebiet und somit ist nicht ausgeschlossen, dass solche Ergebnisse zu Stande kommen können.

Andere Sammelgebiete sind seit vielen Jahren gesucht und die Preise sehr stabil, hierzu zählen im thematischen Bereich beispielsweise die Karten, die einen Krampus zeigen. Besonders in Österreich sind diese Karten sehr begehrt. Eine Karte, die eine junge Dame samt Krampus in einem Flugzeug zeigt, wurde kürzlich für 155.- € verkauft. Weiterhin gut nachgefragt, wurden Karten der bekannten und gesuchten Künstler, seltene Karten von Raphael Kirchner, Alfons Mucha, Mela Köhler oder auch Arthur Thiele wurden sehr häufig im dreistelligen Bereich verkauft, sofern es nicht um häufig angebotene Stücke handelte.

Autor: Herbert Fischer (postcards_stamps)

 

 

 

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