Vor einigen Wochen hatte ich die Gelegenheit, am Philatelieforum PostEurop teilzunehmen, das von der POST Luxemburg organisiert worden ist. Dort stellten in zwangloser Atmosphäre verschiedene Postbehörden und Briefmarkenhersteller ihre Neuheiten vor. Darunter auch die Krypto-Briefmarke, die breiten Anklang zu finden scheint…
Die Krypto-Briefmarke entstand aus einer Idee der schweizerischen und österreichischen Post und wurde erstmals auch in diesen Ländern eingeführt. Dabei handelt sich um eine echte Briefmarke mit QR-Code. Dieser QR-Code wiederum ist ein„Non-Fungible Token“, d. h. eine Art individuelle Besitzurkunde für die Briefmarke, gespeichert in einer Blockchain. Dieses System ermöglicht es der Post, mit dem Besitzer der Briefmarke zu interagieren, und bietet diesem via IT eine ganz neue Benutzererfahrung.
Gemeinsam mit PostNL und der Österreichischen Post brachte am 10. Oktober auch die POST Luxemburg ihre erste Krypto-Briefmarke auf dem Markt. Das zugehörige Booklet ist mit einem QR-Code und die physische Briefmarke mit einem Löwen
versehen. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Auflagedieser drei Länder.
Die erste Briefmarke der POST Luxemburg mit einem Wert von 9 € wurde in einer
Auflage von 75.000 Stück herausgegeben.
2018 wurden die ersten Briefmarken dieser Art entwickelt und mittlerweile erobern zahlreiche Länder diesen noch relativ jungen Markt. Und das aus gutem Grund, scheinen doch die Postbehörden recht überzeugt von diesen Briefmarken zu sein, die in der Schweiz und in Österreich in Rekordzeit verkauft wurden und deren Einführung die Typologie der Briefmarkensammler veränderte. In der Tat scheint die Krypto-Briefmarke eine neue Generation von Sammlern anzuziehen.
Bei meinem Bummel durch die Gänge des Forums konnte ich auch viele ungewöhnliche Briefmarken bewundern: aus Stoff, aus Gold und sogar eine Briefmarke mit Augmented Reality (erweiterte Realität). Ich wette, Sie fragen sich bereits, was da wohl dahintersteckt. Nun ja, auf den ersten Blick wirkt die Briefmarke mit dem abgebildeten Vogel eigentlich recht gewöhnlich. Bewegt man aber sein Handy darüber, fliegt der Vogel ins Handy und man kann sich ein kurzes Video anschauen.
Das verdeutlicht einmal mehr, dass Innovation und Kreativität rund um die Briefmarke auch heute noch aktuell sind. Wird sich die Philatelie dank der technischen Entwicklungen neu erfinden? In der heutigen Zeit, in der das Briefmarkensammeln immer mehr aus der Mode kommt, ist dies die Hoffnung der Postbehörden, und auch wir würden dies sehr begrüßen! Lang lebe die neue Krytpo-Briefmarke der POST Luxemburg!