Als ich mich auf Delcampe auf die Suche nach einem neuen Illustrator machte, um ihn in unserem Magazin zu präsentieren, stieß ich auf die Barday-Ansichtskarten. Auf der Website finden sich Tausende dieser Ansichtskarten und manche unterscheiden sich stark von den anderen. Einige sind auch mit Barday signiert, aber nicht alle. Warum? Nach etwas Recherche ist die Antwort ganz einfach!
Die ersten Barday-Ansichtskarten tragen den Namen ihres Verlagshauses, dessen Gesellschafter, Maurice Barré und Jules Dayez, sich zusammenschlossen und
ihre Nachnamen zum Pseudonym „Barday“ vereinten.
Das Verlagshaus Barday wurde 1925 gegründet und beauftragte über 70 verschiedene Illustratoren mit der Gestaltung seiner Ansichtskarten, was die große Vielfalt der Zeichnungen erklärt.
Der Ansichtskartenherausgeber stellte seine Karten nach dem lithografischen Prinzip her, bei dem ein Stein pro Farbe verwendet wird. Bisweilen wurde diese sogar mit einer Schablone aufgebracht, was die Sammlung umso interessanter macht.
Eine weitere Besonderheit dieser Karten ist, dass sie eher per Faden als mit der Maschine geschnitten wurden, was ihnen ihre unregelmäßigen, für diese Technik typischen Ränder verleiht. Als deutliches Erkennungsmerkmal finden sich unten auf der Rückseite der Karten die Initialen BD, umrahmt von einem Rechteck. Die Kartenserien sind nummeriert und jede Karte einer Serie unterscheidet sich
durch einen Schlüsselbuchstaben.
Karten aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg besitzen ein kleines Format (9×14 cm), nach dem Krieg wurden die Karten etwas größer (10×15 cm). Einige Karten wurden in beiden Formaten gedruckt (bestimmt, weil der erste Bestand aufgebraucht war).
Unter den Autoren, die für Barday tätig waren, finden sich bekannten Namen wie Jylbert, Naudy, Jean Paris usw., aber auch weniger namhafte Illustratoren wie ein
gewisser Barday.
Dieser Barday ist für seine sehr detailreichen und hochwertig gezeichneten Ansichtskarten von Städten und Denkmälern bekannt.
Genau genommen war der Urheber der Barday-Signatur kein Geringerer als Georges Dayez, der Sohn des Herausgebers Jules Dayez, der als Künstlernamen den Namen des Kartenherausgebers gewählt hatte.
Der 1907 geborene Georges Dayez war seinerzeit 18 Jahre alt, als sein Vater zusammen mit Maurcie Barré die ersten Ansichtskarten des Verlagshauses Barday herausgab.
Bereits in jungen Jahren widmete er sich der Malerei und erlernte bei seinem Vater verschiedene Drucktechniken, während er gleichzeitig eine künstlerische Ausbildung an der Académie de la Grand Chaumière, der Académie Julian und Zeichenkurse an der städtischen Abendschule von Paris absolvierte.
Georges Dayez reiste viel, unter anderem quer durch Frankreich, wo er, beeindruckende Darstellungen verschiedenster Denkmäler und Städte zeichnete, die anschließend auf Ansichtskarten übernommen wurden. In seiner späteren Laufbahn wandte sich Georges Dayez einer abstrakteren Kunst zu, die ihm schließlich zum Durchbruch verhalf. Er verstarb im Jahr 1991.
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