Viele Berufe sind im Laufe der Zeit leider nach und nach in Vergessenheit geraten. Glücklicherweise erinnern uns alte Fotos oder Postkarten an ihre Existenz.

Lassen Sie uns heute eine nostalgische Zeitreise wagen, um 3 Berufe zu entdecken, die heutzutage nicht länger ausgeübt werden.

Der Tanzbärenhalter

Auch wenn dieser Beruf schon im Mittelalter in aller Munde war, hatte er seine besten Jahre jedoch im 19. Jahrhundert. Der Beruf selbst bestand darin, seinen dressierten Bären auf dem Dorfplatz zu präsentieren. Der Besitzer des Tanzbären gehörte demnach zu den sogenannten Wanderunterhaltern.
Ursprünglich stammt dieser Brauch, wie man erwarten kann, aus den Bergen. Wenn dort ein erwachsener Bär getötet wurde, war es nicht ungewöhnlich, dass Menschen die verwaisten Jungen der Bärenmutter aufzogen und so eine starke Beziehung zu ihnen entwickeln. So entwickelte sich nach und nach der Beruf des Tanzbärenhalters. Es gab sogar eine Schule für Bärendressur in der Gegend von Ariège. Der Ruf dieser Tanzbären war so bedeutend, dass einige Bären sogar nach Amerika exportiert wurden. Aber der Beruf selbst war bei weitem nicht nur in Frankreich verbreitet. Er entwickelte sich auch in Italien, Deutschland oder in den Balkanländern, zur Freude der hiesigen Dorfbewohner, die von den wilden aber gut abgerichteten Tieren, begeistert waren.

< Die Stadtausrufer oder Stadttrommler

Die Funktion des Stadtausrufers besteht bereits sehr lange und ist sozusagen ein Vorfahre der modernen Medien. Es gibt diesen Beruf tatsächlich bereits seit der römischen Antike. Seine Aufgabe war es, auf den Plätzen der Stadt Informationen lautstark mündlich weiterzugeben. Sein Ruf: “Mitteilung an die Bevölkerung” wurde oft von ein paar Trommelschlägen begleitet und deshalb auch als der Stadttrommler bezeichnet.
Die Funktion des Stadttrommlers wurde oft vom Wachmann übernommen, vorausgesetzt dass dieser lesen konnte. Später wurde die Aufgabe durch die Erfindung des Fahrrads erheblich erleichtert. Die Stadttrommeln haben in einigen Dörfern bis in die 1950er Jahre gewirkt um Informationen von Ort zu Ort zu verbreiten!

 

 

Die Austernzüchterinnen

Seit der römischen Antike gehören Austern zu den feineren Gaumenfreuden, die von vielen Menschen sehr geschätzt werden. Da diese Austern ursprünglich aus Gallien importiert wurden, mussten diese in speziellen mit Meerwasser gefüllten Behältnissen bis nach Rom gebracht werden, damit auch alles schön frisch blieb. Bereits im ersten Jahrhundert v. Chr. führte der römische Sergius Orata deshalb die erste Austernzucht ein, um die Versorgung zu erleichtern. Diese Form der Austernzucht wurde jedoch im 5. Jahrhundert aufgegeben, als die Barbaren in das Römische Reich einfielen.
In Frankreich glaubte man lange Zeit, dass Austernbänke unerschöpflich seien. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden neue Austernbänke angelegt, um sie von bestimmten Tieren fernzuhalten, die sich gerne an den Austern gütlich tun. Die Arbeiterinnen auf diesen Austernbänken waren Frauen, die Holzschuhe mit breiten Rändern trugen, um den Druck ihres Gewichts zu reduzieren. Der Beruf selbst wurde jedoch in den 80er Jahren aufgegeben, weil die Austernzucht nicht länger direkt auf dem Meeresboden betrieben wird.

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