Legenden der Kommunikationsgeschichte zu Besuch in Essen

Ihre Farben sind Blau und Orangerot. Sie haben die Traummaße von 2 mal 2,4 Zentimeter und sind aus Papier – vermutlich die teuersten 4,8 Quadratzentimeter Papier, die es gibt. Die Rede ist von den berühmtesten Briefmarken der Welt, der „Blauen“ und der „Roten Mauritius“. Vom 25. bis 28. Mai sind diese millionenschweren „Traum-Ladys“ in ihrem Kurzurlaub bei der Internationalen Briefmarken-Weltausstellung IBRA 2023 in der Messe Essen live und in Farbe zu bewundern. 

Fakt ist: Die „Blaue“ und die „Rote Mauritius“ sind wahre Legenden der Kommunikations-geschichte. Und: Legenden haben keinen Preis, Legenden haben einen Wert. Denn welchen Preis hätte die Mona Lisa? Welchen die Nofretete? Welchen der Kohinoor? Den Wert dieser Legenden würden Liebhaber der einzigartigen kultur- und kunsthistorischen Bedeutung bestimmen – wenn diese phänomenalen Kunstschätze denn zum Erwerb stünden.

Apropos Kohinoor: Dabei handelt es sich um einen der größten Diamanten der Welt. Er stammt aus Indien und kommt damit aus der Nachbarschaft der philatelistischen „Traum-Ladys” aus Papier, die 1847 auf Mauritius – der wunderschönen Insel in indischen Ozean – erschienen. 1840 war in England mit der „One-Penny-Black“ die erste Briefmarke der Welt herausgekommen. Sieben Jahre später eiferte die britische Kronkolonie Mauritius dem Mutterland nach und gab am 21. September 1847 zwei Werte heraus: eine orangerote One-Penny-Marke für die Postbeförderung innerhalb der Hauptstadt Port Louis und eine blaue Two-Pence-Marke als Porto für Briefe in andere Orte der Insel oder auch nach Übersee.

Apropos Kohinoor: Dabei handelt es sich um einen der größten Diamanten der Welt. Er stammt aus Indien und kommt damit aus der Nachbarschaft der philatelistischen „Traum-Ladys” aus Papier, die 1847 auf Mauritius – der wunderschönen Insel in indischen Ozean – erschienen. 1840 war in England mit der „One-Penny-Black“ die erste Briefmarke der Welt herausgekommen. Sieben Jahre später eiferte die britische Kronkolonie Mauritius dem Mutterland nach und gab am 21. September 1847 zwei Werte heraus: eine orangerote One-Penny-Marke für die Postbeförderung innerhalb der Hauptstadt Port Louis und eine blaue Two-Pence-Marke als Porto für Briefe in andere Orte der Insel oder auch nach Übersee.

Das Kronjuwel der Philatelie

Insgesamt wurden 500 rote Marken zu einem Penny und 500 blaue Marken zu zwei Pence produziert. Nach Vorbild der ersten britischen Marken wählte man als Motiv das Porträt von Königin Viktoria. Bis heute haben sich nur zwölf blaue und 15 rote Exemplare erhalten. Einige davon befinden sich in Kommunikations- und Postmuseen, die anderen im Privatbesitz.

Wenn auch diese Weltraritäten sagenumwobene Legenden sind, Unikate sind sie nicht. Ganz im Gegensatz zu dem als „Kronjuwel der Philatelie“ bekannten Brief, der als einziger sowohl eine „Blaue“ als auch eine „Rote Mauritius“ trägt – dem berühmten „Bordeaux-Brief“. Benannt ist dieses vermutlich wertvollste Stück der Philatelie nach seinem Bestimmungsort. 1971 erstand ihn der herausragende Philatelist Hiroyuki Kanai für eine Million Dollar. 1988 wurde er erneut versteigert und erzielte 3,8 Millionen Dollar. 1993 kam er nochmals unter den Hammer, der bei 6,125 Millionen Schweizer Franken fiel. Seitdem befindet sich der „Bordeaux-Brief“ im Privatbesitz.

Was wäre diese einmalige Preziose der Kommunikationsgeschichte heute wohl einem Käufer oder Investor wert? Experten halten die stolze Summe von zehn Millionen Euro für durchaus möglich. Entscheidend dabei ist, wie stark der Besitzwunsch eines potenziellen neuen Eigentümers wäre.

Doch genug der Konjunktive – von einem Verkauf kann derzeit wohl nicht die Rede sein. Stattdessen wird das philatelistische Kronjuwel vom 25. bis 28. Mai in der Schatzkammer der Internationalen Briefmarken-Weltausstellung IBRA 2023 in der Messe Essen ausgestellt. Umgeben ist der „Bordeaux-Brief“ von anderen Unikaten und Highlights der internationalen Philatelie – jedes Stück fasziniert durch seine Schönheit, Seltenheit und seinen kommunikationshistorischen Stellenwert. Ein Besuch dieser ganz besonderen Schatzkammer ist klar empfehlenswert! Der Eintritt zur Weltausstellung der Philatelie und zur IBRA-Schatzkammer ist kostenlos.

Mehr unter: www.ibra23.de

Delcampe bei der IBRA 2023

Dieses Jahr werden wir am Stand 8-11 zu finden sein. Wir freuen uns schon darauf, uns mit Sammlern austauschen zu können und auch alle anwesenden Händler zu begrüßen.
Zögern Sie bitte nicht, bei uns vorbeizuschauen. Wir würden uns sehr freuen, Sie auf unserem Stand zu begrüßen.

Peter Platz

(Bildunterschrift Gemälde: ) „Queen-Viktoria“: Die junge Queen Victoria, hier nach einem emälde von FranzXaver Winterhalter (1855), stand Patin auch für das Motiv der legendären Mauritius-Marken. Quelle: commons.wikimedia.org

 

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