Wenn man über die Geschichte der Fotografie spricht, kommt man an Nadar kaum vorbei. Dieser Fotograf aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Félix Tournachon, genannt Nadar, hat seine Epoche deutlich geprägt.
Carricature de Nadar Am 6. April 1820 in Paris als Sohn einer Familie aus Lyon geboren, die später nach Paris gezogen war, studierte Nadar in Paris, bevor er nach Lyon zurückkehrte, um ein Medizinstudium zu beginnen, das er nach dem Tod seines Vaters 1837 abbrach, um zu arbeiten, um seinen jüngeren Bruder und seine Mutter zu unterstützen.
Er arbeitete damals als Journalist und kam mit großen Namen wie Baudelaire oder de Narval in Kontakt. In dieser Zeit nannte er sich selbst Tournadar, was später in Nadar umgewandelt wurde und sein Künstlername blieb. Neben dem Schreiben betätigte sich Nadar auch als Pressekarikaturist.
Ende des 19. Jahrhunderts trat Nadar zusammen mit seinem jüngeren Bruder in die polnische Legion ein. Sein Name wurde in ” Nadarsky ” ” umgewandelt! Er wurde jedoch bald gefangen genommen und nach Paris zurückgeschickt.
Nach seiner Rückkehr in die Hauptstadt nahm er die Karikatur wieder auf, begann aber auch aktiv mit der Fotografie. Es ist diese Kunst, die ihn berühmt machen wird. Seine Spezialität sind Porträts! Da die Geräte zu dieser Zeit sehr teuer waren, war der Beruf des Fotografen sehr anerkannt.
Nadar möchte über das Porträt hinausgehen. So wird er zum ersten Luftbildfotografen, indem er seine Fotoausrüstung mit an Bord eines Ballons nimmt. Das erste Luftbild stammt aus dem Jahr 1854. Seine Abenteuer inspirierten unter anderem den Schriftsteller Jules Verne zu seinen Werken “Fünf Wochen im Ballon” und “Von der Erde zum Mond”.
Diese Leidenschaft für den Ballon sollte sich in Paris als sehr nützlich erweisen. Während der Belagerung der Stadt 1870-1871 gründete Nadar zusammen mit Camille Dartois und Jules Duruof die Compagnie des aérostiers, die Militärballons baute, die der französischen Regierung zur Verfügung gestellt werden sollten. Obwohl diese Tätigkeit sehr patriotisch war, erwies sie sich als sehr kostspielig und Nadar geriet in den finanziellen Ruin. Nach dem Ende des Krieges nahm Nadar seine Arbeit als Fotograf wieder auf. Im Jahr 1886 machte er die erste Fotoreportage der Geschichte, als er mit seinem Sohn Paul das Labor des Chemikers Eugène Chevreul besuchte.
Nadar zog später mit seiner Frau nach Marseille, nachdem er sein Studio seinem Sohn Paul überlassen hatte. Er interessierte sich weiterhin für technologische Innovationen im Bereich der Fotografie.
Er kehrte 1904 nach Paris zurück wo er 1910 verstarb.
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