Diesen Sommer werden wieder viele Jugendliche im Rahmen von Jugendbewegungen aufbrechen, um im Zeltlager im Einklang mit der Natur zu leben. Dieses Jahr feiert die Pfadfinderbewegung ihr 111-jähriges Bestehen. 1907 veranstaltete der berühmte Baden-Powell nämlich sein erstes Pfadfinder-Camp. Wer war dieser Gründer? Welche Werte wollte er vermitteln? Auf dieses Thema werden wir hier eingehen.

Eine Jugend unter dem Einfluss der Natur

Robert Baden-Powell wird am 28. Februar 1857 in London geboren. Er stammt aus einer vielköpfigen Familie und verliert im Alter von 3 Jahren seinen Vater. Mit seinen Brüdern unternimmt er gern Wanderungen in der Natur und am Meer. Eigentlich interessiert er sich deutlich mehr für die Natur als für seine schulische Laufbahn. Er versagt bei den Aufnahmeprüfungen für die Universität, schneidet aber bei den Aufnahmeprüfungen für die Armee hervorragend ab. Eine militärische Laufbahn liegt also auf der Hand.

1877 wird er als Leutnant nach Indien versetzt. In dieser Zeit fängt er an, sich für die Arbeit der Kundschafter zu interessieren. Während seiner Dienstzeit in Südafrika vertieft er seine Reflexionen. Dort verdient er sich erste Spuren während des zweiten Burenkrieges. Mit der Hilfe von Jungen, denen er verschiedene kleine Aufgaben anvertraut, sodass seine Männer kämpfen können, ohne sich auch um diese Tätigkeiten kümmern zu müssen, rettet er 1899 die Stadt Mafeking 1899. Nach Ende des Krieges erhält er den Auftrag, eine Militärpolizei zu organisieren, um den Frieden aufrechtzuerhalten. Er setzt dabei auf das Patrouillensystem und entwickelt das, was bald zur Pfadfinderuniform wird.

Aufgrund dieser Ereignisse und seiner Beobachtungen hinsichtlich der Kundschaftertätigkeit verfasst er eine Schrift, die für Soldaten bestimmt ist und den Namen «Aids to Scouting» trägt. Bei seiner Rückkehr nach England, muss er mit großem Erstaunen feststellen, dass diese für Soldaten bestimmte Schrift bei Jungen äußerst beliebt ist.

Allzeit bereit!

So entsteht die Idee der Pfadfinderbewegung: Jungen aus verschiedenen sozialen Milieus nehmen gemeinsam an Zeltlagern teil, bei denen sie durch spielerische Aktivitäten die Natur entdecken. Als Leitspruch wählt er den der Kundschafter: «Be prepared», im Deutschen «Allzeit bereit». 1907 veranstaltet er mit rund 20 Jungen das erste Pfadfinderlager auf der Insel Brownsea.

Baden-Powell legt die fünf Missionen der Pfadfinderbewegung fest: Gesundheit, Sinn für das Konkrete, Persönlichkeit, Dienen und Sinn für Gott. Er definiert 10 einzuhaltende Regeln, die er im sogenannten «Pfadfinderversprechen» zusammenfasst. Die Bewegung entwickelt sich und fasst auch in anderen Ländern Fuß.

 

Die Bewegung wächst

Angesichts des Erfolges bei Jungen gründet er zwei Jahre später die Girl Guides, deren Leitung er seiner Schwester Agnes anvertraut. Im Jahr 1914 übernimmt Lady Olave Soames, die er 1912 ehelichte, diese Organisation. Als Anekdote sei erwähnt, dass jeder Junge einen kleinen Obolus zum Hochzeitsgeschenk beisteuert. So bekommt Baden Powell einen Rolls-Royce und Hosenträger!

Bei Beginn des Ersten Weltkriegs werden die englischen Pfadfinder aktiv und bieten ihre Dienste an. Sie nehmen nicht an Kampfeinsätzen teil, leisten aber der Bevölkerung viele Dienste, insbesondere in Form der Betreuung Verwundeter oder durch Übermittlung von Nachrichten.

1916 wird die erste Wölflingsgruppe (Alter zwischen 8 und 12 Jahren) gegründet.

 

 

 

1920 organisieren die Scouts das erste «Jamboree». Dieser Begriff bezieht sich auf die Indianer und bedeutet «Versammlung der Stämme». Nicht weniger als 8000 begeisterte junge Menschen aus mehr als 20 Ländern nehmen an diesem Großereignis teil, bei dem Baden-Powell zum «Chief Scout of the World» ernannt wird.

Er wird von George V. geadelt und dadurch Lord Baden-Powell.

Die Bewegung breitet sich in verschiedenen Ländern der Welt aus und wird immer erfolgreicher. 1930 zählt die Bewegung zwei Millionen Mitglieder.

Lord Baden-Powell stirbt am 8. Januar 1941 in Kenia. Seinen Grabstein ziert ein Zeichen mit der Bedeutung «Ich habe meine Aufgabe erfüllt und bin nach Hause gegangen.»

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3 Kommentare

  1. Ich war ebenfalls in miner Jugend bei den Pfadfindern in Wie Gruppe 35 St.Anton im 10. Wiener Gemeindbezirk, brachte es bis zum Rover. War auch beim Jamboree in Bad Ischl dabei, habe noch immer mein Käppi mit vielen Abzeichen.
    Mein Motto lautet bis hute:”Allzeit bereit”

  2. ja sammle Pfadfinderbeweung, Burenkrief, Baden Powell, etc.

  3. MUCHA KARTEN