Am 01. Juni dieses Jahres findet in Grenzach-Wyhlen die 50. Auktion des auf Ansichtskarten spezialisierten Auktionshauses Stade statt. In der Regel bietet Daniel Stade dreimal im Jahr seine Ansichtskarten an. Einzelne – meist handverlesene – Stücke bilden dabei den Schwerpunkt, regelmäßig werden aber auch kleine Posten und Sammlung sowie Lose mit philatelistischem Inhalt angeboten. Im Rahmen der Jubiläumsauktion werden mehr als 19.000 Ansichtskarten, etwa 500 Sammlungen sowie Nachlässe und Posten präsentiert.

Print-Katalog und Online-Katalog auf Delcampe ergänzen sich

Die Lose werden nicht nur in einem aufwendigen Print-Katalog präsentiert, sondern sind in vollem Umfang auch auf Delcampe zu finden. So ist es für alle Delcampe-Mitglieder möglich, sich problemlos an den jeweiligen Auktionen zu beteiligen und Gebote für bestimmte Lose zu platzieren. Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit mit Daniel Stade ein persönliches Gespräch zu führen, dessen Inhalt wir den Lesern nicht vorenthalten wollen. Besonders interessierte mich, ob ein Händler und Auktionator eigentlich selbst einen näheren Bezug zu Ansichtskarten oder anderen Sammelgegenständen hat, oder ob er vielleicht genauso gut mit Autos oder Immobilien handeln könnte.

Daniel Stade ist auch ein Sammler

Wir wissen es nun besser, Daniel Stade sammelt seit seinem 14. Lebensjahr Aschenbecher aus Glas und Porzellan, die mit Werbung versehen sind. Ansichtskarten aus seiner Heimat gehören ebenso zu seinem Interessensgebiet. Desweiteren gehören auch Ansichtskarten dazu, die sich mit der Ansichtskartengeschichte selbst beschäftigen. Für mich – als Autor dieses Beitrags – ist dies ein ganz wesentlicher Aspekt. Sammlerinnen und Sammler „ticken“ oft ein wenig anders, was für Außenstehende unbedeutend sein kann, ist für jene Menschen von größter Bedeutung. Ein Händler oder Auktionator wird nicht in der Lage sein die Denkweise seines Kunden zu verstehen, wenn er nicht selbst vom Sammelfieber gepackt ist. Es kann durchaus vorkommen, dass ein Sammler in seiner Umwelt auf Unverständnis stößt. Er wird möglicherweise belächelt, weil er bestimmte Verhaltensweisen an den Tag legt. Der selbst sammelnde Händler wird das verstehen können und dieses Verständnis ist letztendlich ein großer Vorteil, wenn man erfolgreich im Markt bestehen will. Sammlerinnen und Sammler haben ein sehr sensibles Gespür dafür, ob sie ernst genommen werden oder ob das Geschäft mit dem Produkt nur Mittel zum Zweck ist.

Ein aufgeregter Kunde

So erzählte mir vor Jahren ein befreundeter Händler folgende Geschichte: Spät am Abend rief ihn ein Kunde mit aufgeregter Stimme an: „Es ist etwas Schlimmes passiert!“. Besorgt fragte der Händler nach, ob er einen Unfall hatte oder ob vielleicht jemand erkrankt sei. Die Antwort lautete aber: „Nein, Nein, ich habe vergessen, eine bestimmte Karte bei Ihnen zu bestellen und hoffentlich ist diese nun nicht verkauft“. Ein Außenstehender wird diesen Mann wohl für verrückt halten, Sammlerinnen und Sammler wissen, das ist völlig normal, zumindest aber nichts Ungewöhnliches.

Auktionshaus Stade

Daniel Stades Auktionshaus ist heute das größte Auktionshaus für Ansichtskarten überhaupt. Das ist nur möglich, weil Daniel Stade das Thema Ansichtskarten „lebt“ und versucht, mit einem breiten Angebot die Wünsche seiner Kunden zu erfüllen. Geschäftsreisen innerhalb Deutschlands und Europa, teilweise auch in Übersee gehören somit zu seinem ständigen Aufgaben, stets bemüht, interessante Einlieferungen für seine Kunden zu akquirieren.

Ein Spitzenlos der 50. Auktion

Ein Beispiel seiner Bemühungen um spannendes und interessantes Material ist das Los 18834, das nun in der Jubiläumsauktion angeboten wird. Angeboten wird eine Dokumentation in Form von Ansichtskarten, die den Vorfall in der Dogger-Bank beschreibt, ein militärisches Missverständnis im Russisch-Japanischen Krieg 1904. Seinerzeit wurde eine britische Fischfangflotte mit japanischen Torpedobooten verwechselt. Drei Fischer starben und mehreren Boote wurden versenkt, dass Versehen führte beinahe zu einem Krieg zwischen Großbritannien und Russland. Mit einem Ausrufpreis von 10.000.- EURO sicher nicht für jedermann leicht erschwinglich, dafür aber interessant und von musealem Charakter.

 

50. Stade-Auktion: https://www.delcampe.net/de/prestige/catalogs/show-6749

Empfang der Gebote bis zum Freitag, 31. Mai 2019 19:00:00

Ein Beitrag von Herbert Fischer

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