Wir freuen uns sehr darüber, dass Herbert Fischer sich dazu bereit erklärt hat, Sie hier in unserem Blog regelmäßig über das Marktgeschehen rund um das Sammeln von Ansichtskarten zu informieren. Diese Artikel entstehen mit freundlicher Unterstützung des Auktionshauses Daniel Stade.
Wenn Sie diese Zeilen lesen, stehen schon beinahe die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel vor der Tür. Nur noch wenige Wochen, und dann ist das Jahr 2021 bereits wieder vorüber. Ein sicherlich in vielerlei Hinsicht ein bewegendes Jahr, mit schönen oder weniger schönen Ereignissen. Die Corona-Pandemie bestimmte weiterhin viele Abläufe in unserem täglichen Leben, und es ist zu befürchten, dass wir uns auch im nächsten Jahr nicht immer so frei bewegen können, wie wir dies gerne möchten.
Weihnachtseinkäufe, ein gemütlicher Bummel mit der Familie über einen Weihnachtsmarkt oder eine fröhliche Silvesterfeier werden wohl nur mit gewissen Vorsichtsmaßnahmen stattfinden können oder müssen gar ganz ausfallen. Sammlerinnen und Sammlern wird es aber bestimmt nicht langweilig werden, denn bekanntlich eignen sich besonders die Wintermonate dazu, in den eigenen vier Wänden unserem Hobby nachzugehen.
Eine ganz besondere Geschenkidee: Persönlich ausgewählte Ansichtskarten!
Johann Wolfgang von Goethe soll einmal gesagt haben „Sammler sind glückliche Menschen“. Wie wäre es, wenn Sie in diesem Jahr Freunde, Bekannte und Verwandte, oder auch die netten Nachbarn daran teilhaben lassen? Sicherlich kennen sie deren Hobbys und Vorlieben, oder Sie wissen zum Beispiel, wo diese gerne den Urlaub verbringen? Vielleicht kennen Sie auch den Geburtsort oder den Beruf, den die jeweilige Person ausübt. Wie wäre es, wenn Sie in diesem Jahr historische Ansichtskarten verschenken würden? Erstellen Sie doch eine Liste und versuchen Sie für jede Person eine hübsche und passende Karte zu finden: mit Rahmen und Passepartout versehen und hübsch verpackt, ist dies ganz bestimmt ein ungewöhnliches und sehr persönliches Geschenk, und keineswegs von der Stange! Auf Delcampe finden Sie mehrere Millionen verschiedenster Ansichtskarten, sowohl mit topographischen als auch thematischen Motiven, und es wird Ihnen bestimmt viel Spaß machen, die richtige Auswahl für jeden Einzelnen zu treffen. Dann haben Ihre Weihnachtsvorbereitungen sicher auch einen positiven Nebeneffekt: bestimmt entdecken sie auch das ein oder andere schöne Stück für Ihre eigene Sammlung und beschenken sich somit schon selbst ein wenig!
Ergebnisse der 57. Stade Auktion
Anfang Oktober führte das auf Ansichtskarten spezialisierte Auktionshaus Daniel Stade in Grenzach-Wyhlen seine 57.Auktion durch. Mehr als 11.000 einzelne Ansichtskarten, Posten oder Sammlungen wurden angeboten, und wie immer konnten die Mitglieder von Delcampe ihre Gebote direkt über die Delcampe-Plattform abgeben. Die Verkaufsquote lag weit über 90%, und wie uns Daniel Stade berichtete, sind insbesondere hochwertige Stücke momentan sehr gesucht und finden schnell einen neuen Besitzer.
Der besondere Tipp zur Marktlage!
Für Sie ist die derzeitig gute Marktlage vielleicht auch ein passender Zeitpunkt, um sich von Dubletten oder von Ansichtskarten zu trennen, die Sie nicht mehr benötigen. Schauen Sie sich am besten von Zeit zu Zeit nicht nur die bei Delcampe aktuell zum Verkauf angebotenen Karten an, sondern werfen Sie auch einen Blick auf die bereits verkauften Stücke: mit der passenden Suchfunktion geht dies problemlos! So erhalten Sie einen besseren Überblick und stellen leicht fest, welche Stücke besonders gesucht sind und welche weniger.
Bemerkenswerte Verkäufe
Wie gewohnt möchten wir Ihnen wieder einige interessante Ansichtskarten vorstellen, die in den vergangenen Wochen über Delcampe verkauft wurden. Karten, die Bahnhöfe, Bahnhofsszenen, Reisende, ein- u. ausfahrende Züge oder andere Details aus dem Bahnverkehr zeigen, gehören in vielen Ländern zu den besonders beliebten Sammelgebieten! Entsprechend groß ist die Nachfrage, und manchmal kommt es deshalb zu recht heftigen Bietergefechten – so auch bei einer Karte aus dem Jahr 1914, die einen ausfahrenden Zug aus dem Bahnhof der kleinen Gemeinde Lucon in der französischen Region Vendée zeigt. Zu diesem Zeitpunkt zählte man dort etwa 8.000 Einwohner. In Gemeinden und Städten dieser Größenordnung wurden Ansichtskarten natürlich meistens nur in einer kleinen Auflage hergestellt. Entsprechend schwer ist es, diese Stücke zu finden: die neue Besitzerin oder der neue Besitzer hat für diese Karte 243.- € bezahlt! Vielleicht konnte hier nach vielen Jahren eine Lücke in der Sammlung geschlossen werden?
Wie wir wissen, gibt es aber auch Ansichtskarten, die in der Regel kaum verkäuflich sind. Dies sind oft Karten, die bekannte touristische Orte zeigen. Die Auflage mancher dieser Karten ist dann enorm hoch, und es werden daher viele ähnliche Stücke mit dem gleichen Motiv angeboten. Diese Karten wechseln dann oft für nur einige Cent den Besitzer. Dies trifft zum Beispiel auf Karten zu, die den Pariser Eifelturm zeigen, und dennoch kann es auch in solchen Fällen Ausnahmen geben: Im vergangenen Oktober wurde eine solche Karte für 280.- Euro verkauft. Dies ist auf den ersten Blick ein unglaublich hoher Preis! Besonders fachkundige Sammlerinnen oder Sammler werden aber schnell erkannt haben, dass es sich um eine echte Rarität handelt: Einerseits stammt die Karte aus dem Jahre 1889, und Vorläufer aus dieser Zeit sind grundsätzlich schon viel seltener und somit teurer als später erschienene Karten; in diesem Fall kommt es aber auch noch auf ein weiteres besonderes Detail an: Der Eifelturm wurde in der Zeit von 1887-1889 erbaut und am 31. März 1889 eröffnet. Die hier vorgestellt Karte wurde also nur wenige Monate später (im August) in Paris versandt. Es dürfte sich folglich um eine der frühesten Karten handeln, die dieses bekannte Bauwerk zeigen!
Im Bereich der thematischen Karten gehörte wieder einmal eine besonders schöne Karte mit einem Katzenmotiv zu den Spitzenreitern. Diese sehr seltene Karte des Leipziger Künstlers Arthur Thiele zeigt eine Katzendame mit Kopftuch und Rosen und ist um 1910 im Düsseldorfer Verlag Friedrich Eyfried hergestellt worden. Diese Karte mit der Seriennummer F.E.D Serie 486 wurde für ganze 324.- Euro verkauft!
Auteur: Herbert Fischer (postcards_stamps)