Antike Münzen – ob aus dem Römischen Reich oder anderen Teilen der Welt – haben oftmals eine ganz besondere Geschichte. Während der Regentschaft von Kaiser Trajan wurden sie sogar als Propagandamittel verwendet. In diesem numismatischen Beitrag beleuchten wir Aurei, Sesterzen sowie andere Gold- und Silbermünzen, die auch als Kommunikationsmittel für die Bevölkerung dienten.

Botschaften ans Volk – Münzen unter Kaiser Trajan

Antike Münzen – ob aus dem Römischen Reich oder anderen Teilen der Welt – haben oftmals eine ganz besondere Geschichte. Während der Regentschaft von Kaiser Trajan wurden sie sogar als Propagandamittel verwendet. In diesem numismatischen Beitrag beleuchten wir Aurei, Sesterzen sowie andere Gold- und Silbermünzen, die auch als Kommunikationsmittel für die Bevölkerung dienten.

Münzen als Übermittler von Botschaften

sesterce romain trajan

Rückseite eines Dupondius mit der Inschrift „Senatus Populus que Romanus“

 

Trajan gilt als derjenige Römische Kaiser, unter dessen Regentschaft die meisten Münzen geprägt wurden. Sicherlich spielt hierbei auch die Abwertung im Jahre 107 eine Rolle: Zu jener Zeit ließ Trajan den Feingehalt an Silber im Denar reduzieren, wodurch er insgesamt mehr Münzen ausgeben konnte.

Trajan nutzte Münzen auch als Instrument, um Botschaften zu propagieren. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit ließ er die ersten Münzen prägen – die Botschaft darauf: Trajan habe seine Herrschaft vom Senat erhalten.

 

 

 

Rückseite eines Sesterz mit der Inschrift „optimissimi principi“

 

Im Jahre 103 wurde ihm der Titel „Optimus Princeps“ (bester und edelster Princeps) verliehen, der fortan auch auf den neuen Münzen des Römischen Reiches propagiert wurde.

Als er im Jahre 105 das Nabatäerreich annektierte, verkündeten die Münzen „Arabia adquisita“, um so das Volk über die territoriale Erweiterung des Reiches in Kenntnis zu setzen. Dieses Vorgehen wiederholte sich 116/117 bei der Eingliederung von Armenien und Mesopotamien ins Römische Reich.

 

 

 

Dupondius von Trajan mit Ägis

Laurent Schmitt von www.cgbfr.de schrieb im April 2014 eine ausgezeichnete Studie über den Aureus von Trajan. Auf dieser Münze ist Trajan mit Ägis auf der linken Schulter abgebildet. Die Ägis, ein Ziegenfell, ist ebenfalls von einer besonderen Symbolkraft umgeben, insbesondere, da sie oft mit einem Gesicht der Medusa verziert wurde. Der Legende nach besaß die Gorgone Medusa die Macht, all jene zu Stein erstarren zu lassen, die ihr in den Blick fielen. Mit dem Tragen der Ägis und der entsprechenden Darstellung auf den Münzen sollte der Unverwundbarkeit Trajans gegenüber seinen Feinden Ausdruck verliehen werden. So zum Beispiel bei einem Aureus aus dem Jahr 104. Zu jener Zeit befanden sich Trajan und die römischen Truppen inmitten der Dakerkriege. Die Münze symbolisiert demnach den bevorstehenden Sieg des unverwundbaren Kaisers Trajan über Dakerkönig Decebalus.

 

 

Wer war Kaiser Trajan?

pièce sesterce or Trajan

Goldsesterz, Kaiser Trajan

Marcus Ulpius Traianus wurde am 18. September 53 geboren. Circa 75 nach Christus heiratete er Pompeia Plotina, die wohl einigen Einfluss auf die politischen Entscheidungen von Trajan gehabt haben dürfte.

Sie lernten sich zu Zeiten der Herrschaft Domitians, Mitglied der flavischen Dynastie und jüngerer Sohn von Vespasian, kennen. Trajan verfolgte zu jener Zeit sowohl eine politische als auch eine militärische Karriere.

Nachdem Domitian im Jahre 96 ohne direkte Nachkommen ermordet worden war, wurde der mit 65 Jahren für damalige Verhältnisse relativ betagte Senator Nerva zum Kaiser ernannt. Da Nerva kinderlos war, hatte auch er keinen direkten Nachfolger.

Trajan war zu jener Zeit Statthalter in Germanien und für die Niederschlagung von Aufständen im Namen des Kaisers verantwortlich; bei den Truppen erfreute er sich großer Beliebtheit. So wurde er als Nachfolger von Nerva ins Gespräch gebracht. Der römische Senat hatte die Wahl zwischen ihm und Marcus Nigrinius, einem von Domitian mit höchsten Auszeichnungen versehenen General und Statthalter der Provinz Syria, der im Gegensatz zu Trajan jedoch nicht dieselben noblen Vorfahren vorzuweisen hatte.

Nachdem Nerva Trajan im Jahre 97 adoptiert hatte, wurde dieser als Nervas Nachfolger herausgestellt. Ein Jahr später erhielt er den Titel Caesar. Trajan, noch immer als Statthalter in Germanien stationiert, begab sich jedoch nicht sofort nach Rom. Stattdessen bleib er noch zwei weitere Jahre am Rhein, um dort den Frieden zu festigen.

Bei seiner Rückkehr nach Rom im Jahre 99 begegnete Trajan dem Senat mit einer starken Geste: Er versprach, dass kein einziger Senator ohne Verfahren hingerichtet werden darf. Diesen Eid hatten zahlreiche andere Kaiser zuvor nicht geleistet.

Trajan ging als Eroberer in die Geschichtsbücher ein. Er nahm an den Dakerkriegen teil, die dem Römischen Reich viel Prestige sowie wertvolle Ressourcen einbrachten. Darüber hinaus annektierte er das Nabatäerreich sowie gegen Ende seiner Regentschaft Armenien und Mesopotamien.

 

Denar mit dem Bildnis von Kaiserin Plotina

Darüber hinaus tat Trajan auch viel für die Infrastruktur in Rom. So verbesserte er das Straßennetz in Italien und ließ mehrere große Häfen, Aquädukte, Thermen und das Forum bauen bzw. vergrößern.

Außerdem wurde er für seine Sozialpolitik sehr geschätzt, bei der ihm seine Frau Plotina stark beeinflusst haben dürfte. Zum Beispiel wurde ein Programm zur Unterstützung der Ärmsten eingeführt und die Besteuerung in Rom gerechter gestaltet.

 

 

Trajan gilt als einer der besten römischen Kaiser aller Zeiten. Nach seinem Tod im August 117 infolge eines Schlaganfalls wird sein Neffe und Adoptivsohn Hadrian zu seinem Nachfolger ernannt. Dieser ließ nach seiner Thronbesteigung posthum einen Triumphzug für Trajan abhalten und ihn zum Gott erheben.

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