Genaue Beschreibung unterschiedlicher Erhaltungszustände
Der Erhaltungszustand einer Münze zählt zu den ausschlaggebenden Faktoren, um ihren Wert zu bestimmen. Was aber bedeuten die verschiedenen, für Einsteiger in die Münzsammlung mitunter unverständlichen Kennzeichnungen (STGL, UNZ, VZ, SS usw.)? Was ist unter einer als VZ ausgeschriebenen Münze tatsächlich zu verstehen? All das sind Fragen, die man sich unter Umständen vor dem Kauf einer Münze stellen sollte. In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Fakten zu unterschiedlichen Erhaltungszuständen von Münzen, dargelegt am Beispiel einer Münze mit der Säerin von Oscar Roty.

Von Franck Perrin von der ADAN
Stempelglanz 70 (STGL 70)
Perfekte Münze ohne sichtbare Beschädigungen, selbst bei zehnfacher
Vergrößerung. Der Schlagsamt ist perfekt, selbst an den höchsten Stellen, die
Qualität der Münze und der Prägung ist optimal. Leider wurde diese Münze noch
nicht in diesem Erhaltungsgrad gefunden. Die abgebildete Münze kommt dem
aber am nächsten.
Leider konnte der Zustand für diese Währung noch nicht gefunden werden.
Die dargestellte Währung kommt diesem Zustand am nächsten.


Stempelglanz 65 (STGL 65)
Münze in ihrem grundsätzlichen Prägezustand, allerdings sind bei zehnfacher
Vergrößerung geringfügige Beschädigungen aufgrund der Handhabung der
Münze in der Münzprägestätte oder im Bankumlauf zu erkennen. Der Schlagsamt ist intakt, selbst an den höchsten Stellen, die Qualität der Münze und der Prägung ist gut.
Unzirkuliert 63 (UNZ 63)
Münze in ihrem Prägezustand, ohne die geringsten Abnutzungserscheinungen,
aber mit sehr kleinen, mit bloßem Augeerkennbaren Beschädigungen aufgrund der
Handhabung. Der Schlagsamt ist annähernd intakt, außer an den höchsten Stellen, wo er aufgrund der Handhabung in der Münzprägestätte oder im Bankkreislauf fehlt.
Die Qualität der Münze und der Prägung ist mitunter durchschnittlich.


Vorzüglich 58 (VZ 58)
Die Münze weist kaum Umlaufspuren auf, aber an den höchsten Stellen sind mitun ter diskrete Abnutzungsspuren erkennbar.
Geringfügige Beschädigungen aufgrund der Handhabung sind zu erkennen, aber der Schlagsamts ist größtenteils noch vorhan den.
Vorzüglich 55 (VZ 55)
Die Münze weist an den höchsten Stellen sehr geringe Abnutzungsspuren auf, kleine
Beschädigungen sind möglich und der Schlagsamt ist an geschützten Stellen
erhalten, insbesondere zwischen den Buchstaben des Schriftzugs


Sehr schön 50 (SS 50)
Die Münze weist an den höchsten Stellen geringe Abnutzungsspuren und kleine
Beschädigungen auf, besitzt generell aber ein sehr ansprechendes Aussehen.
Sehr schön 45 (SS 45)
Abnutzungsspuren aufgrund des Umlaufs sind deutlich sichtbar. Dennoch besitzt die
Münze ein ansprechendes Aussehen.


Sehr schön 40 (SS 40)
Sichtbar Abnutzungsspuren nicht mehr nur an den höchsten, sondern auch an
geschützteren Stellen. Die Münze ist weiterhin ansprechend.
Schön 30 (S 30)
Deutlich zu erkennende Abnutzungsspuren, aber durch den dadurch verursachten Abrieb sind die betroffenen Stellen wie Haarsträhnen, Lorbeerkranz oder Ohr noch nicht vollständig verschwunden. Auch an besser geschützten Stellen ist Abnutzung sichtbar.


Schön 20 (S 20)
Die Münze ist stark abgenutzt und durch den damit verbundenen Abrieb beginnen die Details der erhabensten Bereiche vollständig zu verschwinden, und auch geschütztere Stellen sind deutlich betroffen.
Schön 15 (S 15)
Die Münze weist Abnutzungsspuren durch langjährigen Umlauf auf, das Münzbild ist
aber noch vollständig zu erkennen, wenn auch mit völlig abgeriebenen Stellen. Der
Rand ist deutlich schmaler.


Sehr gut erhalten 10 (SGE 10)
Stark abgenutzte Münze, die lange Zeit im Umlauf war. Alle wichtigen Details der
Münze sind mühelos identifizierbar: Datum, Prägestätte, Zeichen des Münzprägers, auch die prägnanten Linien des Nennwerts, wenn auch nicht mehr komplett erkennbar.
Sehr gut erhalten 6 (SGE 6)
Extrem abgenutzte Münze, aber neben dem Schriftzug (der möglicherweise unvollständig ist), dem Umriss des Nennwerts und seinen wichtigsten Bereichen sind noch einige Details der Prägung zu erkennen.

Gut erhalten 3 (GE 3)
Nennwert, Jahr und Prägestätte der Münze sind erkennbar, der Wert ist jedoch bis auf einen bloßen Umriss abgerieben.
Gering erhalten 1 (GE 1)
Der Nennwert der Münze ist erkennbar, aber weder Jahr noch Jahrgang sind auszumachen.