Dieser Bericht ist im AK-Express Nr. 173 erschienen und entstand mit freundlicher Unterstützung des Auktionshauses Daniel Stade (www.stade-auktionen.de) Autor: Herbert Fischer
Dienstleistungen der Deutschen Post AG
In der vergangenen Ausgabe des Ak-Express hatten wir über die vielfältigen Probleme berichtet, mit denen es Sammlerinnen und Sammler zu tun haben, wenn sie auf die Dienstleistungen der Deutschen Post AG angewiesen sind. Ansichtskarten, Briefmarken oder auch andere Sammelgegenstände werden aufgrund der gegebenen Möglichkeiten in aller Welt eingekauft und für die Abwicklung ist ein reibungsloser Postverkehr notwendig.
Ich hatte Ihnen erläutert, auf welche einfache Art und Weise Sie der Bundesnetzagentur Ihre Probleme schildern können. Portoerhöhungen einerseits und schlechter Service andererseits passen eben nicht zusammen. Nach Redaktionsschluss des letzten Heftes verbreitete sich eine Nachricht sehr schnell: die Japanische Post stellt den Versand von Wertbriefen und Paketen nach Deutschland ein. Begründet wurde dies mit zu hohen Postverlustraten in Deutschland, für die letztendlich die Japanische Post haften muss. Die Verlustquote scheint offensichtlich so hoch zu sein, dass sich die Japanische Post für diesen drastischen Schritt entschieden hat. Nähere Details konnten wir in Japan nicht in Erfahrung bringen, da die Post per E-Mail nicht zu erreichen ist und Anrufe aus dem Ausland ebenfalls nicht möglich sind.
Auf einer japanischen Informationsseite der Post wird empfohlen, sich für Anfragen, die Deutschland betreffen, an DHL zu wenden. Eine Anfrage, die der Bundesnetzagentur kürzlich zugeleitet wurde, blieb bislang unbeantwortet, möglicherweise ist die Deutsche Post AG noch unsicher, wie sie mit diesem wohl unerwarteten Problem umgehen wird. Eine ungeschickte Stellungnahme könnte durchaus folgenreich sein, da die Bundesnetzagentur die letzte Portoerhöhung nur unter dem Vorbehalt keiner weiteren Verschlechterung der Dienstleistungen erteilt hat.
51. Stade-Auktion
Kurz vor Redaktionsschluss dieses Heftes erreichte uns der neue Auktionskatalog zur 51. Auktion von Daniel Stade. Auf über 1100 Katalogseiten werden nahezu 16.000 Lose angeboten. In seinem Vorwort weist Stade auf ein großes Angebot von Arthur Thiele und Raphael Kirchner Ansichtskarten hin, bei einer kurzen Durchsicht entdeckten wir einige kleinere und größere Raritäten dieser beiden gefragten Künstler.
Außerordentlich groß ist das Angebot im Bereich der militärischen Regiment-Karten, weit über 500 Karten werden als Einzellos offeriert und dürften so manche Lücke in einer bestehenden Sammlung schließen. Im Bereich der Propagandakarten fiel eine seltene „Stalingrad“ Karte auf, lt. Katalogbeschreibung handelt es sich um die einzige Karte, die auch postalisch gelaufen ist.
In der Live-Auktion (Bieten per Internet ist möglich), werden diesmal 234 Lose angeboten, wie immer neben Ansichtskarten auch etliche philatelistische Sammlungen und Posten. Das Titelblatt des Kataloges zeigt wie üblich Los Nr. 1, eine sehr rare Karte der Wiener Werkstätte des Künstlers Rudolf Kalvach. Der Startpreis liegt bei 3500,– €.
Im Herbst erwarten wir noch weitere Ansichtskarten-Auktionen, die Kataloge liegen zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht vor.
Positive Entwicklung des Ansichtskarten-Marktes
Interessante Zahlen hat Delcampe kürzlich vorgelegt. In den ersten vier Monaten dieses Jahres ist die Anzahl der verkauften Ansichtskarten (in Stückzahlen) 9,3% höher gewesen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Zwölf-Monatsvergleich lagen die Umsätze sogar 22,8 % höher, die Umsätze in Euro erhöhten sich um 21,3 % und stiegen somit etwa gleich stark, wie die verkauften Stückzahlen.
Delcampe ist mit dieser Entwicklung sehr zufrieden und spricht von einem stabilen Ansichtskartenmarkt mit einer voraussichtlich weiter guten Zukunft.
Marktgeschehen
Betrachtet man einige Auktionsergebnisse, die bei Delcampe zustande kamen, kann man dies nur bestätigen. Eine Ansichtskarte, die eine im 1. Weltkrieg zerstörte Windmühle am Kemmelberg in Flandern zeigt, erzielte nach einem längeren Bietergefecht 997,50 €. Der Anbieter aus Thüringen dürfte über das Resultat erfreut gewesen sein.
Überraschend war wohl auch der Endpreis für eine Karte aus der italienischen Schweiz, angeboten wurde eine Karte aus Chiasso mit einer Straßenansicht und einer Gaststätte, dem Käufer war diese Karte 589,– € wert. Durchweg zu hohen Preisen verkauften sich einige interessante polnische Karten, so erzielte eine Ansicht des Warschauer Bahnhofes Kaliska, der beim Abzug der russischen Armee im Jahre 1915 zerstört wurde, am Ende der Auktion 556,– €.
Bei diesen Ergebnissen zeigt sich, wie wichtig gute und aussagekräftige Abbildungen bei einem Verkauf solcher besonderen Stücke sind.
Herbert Fischer (postcards_stamps)
Entdecken Sie eine große Auswahl an Ansichtskarten auf Delcampe!
Hallo, Ihr Artikel zur Post ist sehr interessant; ich habe bereits seit ich bei delcampe registriert bin, böse Erfahrungen mit der Niederländischen Post gemacht und kaufe daher keine Karten mehr bei bestimmten Anbietern, da ich über 50 % Ausfall hatte. Nur Angebote von Holländern, die aus Frankreich versenden, interessieren mich noch. Beschwerden bei der Post in NL und D wurden natürlich nicht beantwortet. Einschreibegebühren der NL-Post sind einfach für Einzelkarten / quartalsweise Sammelbestellungen unzumutbar.