Wir freuen uns sehr darüber, dass Herbert Fischer sich dazu bereit erklärt hat, Sie hier in unserem Blog regelmäßig über das Marktgeschehen rund um das Sammeln von Ansichtskarten zu informieren. Diese Artikel entstehen mit freundlicher Unterstützung des Auktionshauses Daniel Stade.

Vor etwa 6 Wochen haben wir an dieser Stelle erstmals das „Marktbarometer“ veröffentlicht. Ich war überrascht und erfreut, als ich in diesem Zusammenhang einige E-Mails und Telefonanrufe von ehemaligen Lesern des AK-Express erhielt, die das Marktbarometer bei Delcampe wieder entdeckt hatten.

Den Delcampe-Mitgliedern ist das Marktbarometer ja auch nicht unbekannt, da es mit Genehmigung des Verlages Sobkowiak in der Vergangenheit auch bei Delcampe veröffentlicht wurde.

Eine neue Zeitschrift für Ansichtskarten-Sammler

Heute freut es mich, Ihnen mitteilen zu können, dass in Zusammenarbeit mit dem Auktionshaus Daniel Stade eine weitere Lücke geschlossen werden konnte, die der AK-Express hinterlassen hat. Schon in wenigen Wochen, werden erstmals die „Stade News“ erscheinen, eine Hauszeitschrift des Auktionshauses, die aber weit über ein Werbeblatt hinausgeht. Darin werden Sie unter Anderem interessante Interviews mit Persönlichkeiten aus der Ansichtskartenszene und interessante Fachartikel zu bestimmten Themen lesen können. Auch werden neu erschiene Bücher aus dem Bereich der Ansichtskarten vorgestellt, und Firmen, die zum Beispiel Zubehör für Ansichtskartensammler herstellen, werden dort neue Produkte zeigen.

Ein Gewinnspiel mit interessanten Preisen gehört ebenfalls zum festen Bestandteil des Heftes. Falls Sie sich in der Vergangenheit mit einem Gebot über Delcampe an einer der Auktionen des Auktionshauses Stade beteiligt haben, wird Stade wird Ihnen das Heft als Delcampe-Mitglied kostenlos zusenden. Die nächste Auktion mit etwa 15000 Losen wird übrigens am 05. Juni 2021 stattfinden. Auf Delcampe werden die Lose schon 4-6 Wochen vorher zu finden sein und können von dort aus einfach und bequem beboten werden.

Allgemeines Marktgeschehen

Zu einem anderen und weniger erfreulichem Thema: Die Corona-Pandemie steht leider weiterhin im Mittelpunkt unseres Alltags, und dies wird wohl auf absehbare Zeit auch noch so bleiben. Somit werden einige Dinge, die früher selbstverständlich waren, heute schmerzlich vermisst. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an ein Sprichwort „Es gibt nichts Schlechtes, an dem nicht auch etwas Gutes ist“. Sammlerinnen und Sammler berichteten mir in vielen Gesprächen, dass sie endlich wieder etwas mehr Zeit finden, um sich mit ihrem Hobby beschäftigen zu können. Dies betrifft nicht nur die Sammlerinnen und Sammler von Ansichtskarten: in unserer oftmals hektischen Zeit bleibt für eine geliebte Freizeitbeschäftigung oft kein Freiraum mehr. Dies hat sich in den vergangenen Monaten bei vielen geändert: plötzlich hat man etwas mehr Zeit zur Verfügung und verbringt diese vermehrt zuhause, weil zum Beispiel Restaurantbesuche oder eine Urlaubsreise unter den gegebenen Bedingungen nicht möglich sind. Glücklich schätzt sich, wer sich in diesen Zeiten gut beschäftigen kann und dabei auch noch Freude empfindet.

Schaut man sich aktuelle Verkaufsergebnisse von Briefmarken- u. Ansichtskartenauktionen an, gewinnt man den Eindruck, dass unser gemeinsames Hobby doch nicht in die Jahre gekommen ist und das Interesse hierfür auch keinesfalls geringer wird. Viele Dinge, die vor einiger Zeit noch schwer verkäuflich waren, finden plötzlich Abnehmer und gesuchte Stücke – dies gilt für fast alle Bereiche – werden zu Preisen verkauft, die vor geraumer Zeit noch undenkbar waren. Sammeln ist demnach nicht „out“. Vielleicht fehlte tatsächlich nur die notwendige Zeit, um sich wieder dem Hobby widmen zu können? Hoffen wir, dass uns die Corona-Pandemie nicht mehr zu lange begleitet, hoffen wir aber auch, dass uns diese positive Begleiterscheinung auch danach noch erhalten bleibt.

Sammeln von Ansichtskarten in Corona-Zeit

Kinder und Jugendliche leiden, wie wir wissen, natürlich auch besonders unter den getroffenen Maßnahmen. Warum nicht die Zeit nutzen und ihren Kindern oder Enkelkindern Ihre Sammlung näher bringen?  Sie könnten Ihnen erzähle, was Sie daran begeistert und somit versuchen, diesen Spaß an die jüngere Generation weiterzugeben. So mancher Verein hat Nachwuchsprobleme, auch deshalb, weil unser Hobby der jüngeren Generation vielleicht als zu altmodisch erscheint.

Jetzt können Sie die Chance ergreifen und das Gegenteil beweisen. Kinder und Jugendliche haben ihre eigenen Hobbys und Freizeitbeschäftigungen, aber warum sollte man nicht versuchen, daraus eine Verbindung zum Sammeln von Ansichtskarten- oder Briefmarken herzustellen? Betreibt ein Kind eine bestimmte Sportart, wird es möglicherweise auch daran interessiert sein, sich Briefmarken oder Ansichtskarten zu diesem Thema anzuschauen. Vielleicht zeigen Sie Ihrem Kind oder Enkelkind ein paar Stücke  Ihrer Sammlung, oder schauen Sie sich gemeinsam entsprechende Ansichtskarten auch online an. Ich bin mir sicher, dass dies eine spannende Erfahrung sein könnte, und vielleicht gelingt es Ihnen sogar, auf diese Weise einen neuen und engagierten Sammler für unser Hobby zu begeistern. Dies könnte sich dann natürlich nur positiv auf die Sammelleidenschaft von uns allen auswirken. Ich bin gespannt auf Berichte Ihrer – hoffentlich positiven  – Erfahrungen!

Bemerkenswerte Verkäufe

Nun noch ein Blick auf einige herausragende Ergebnisse der letzten Wochen: eine Karte die das Grand Hotel „Touring Club“ In Sospel, eine französische Gemeinde mit etwa 3.800 Einwohnern im Département Alpes-Maritimes in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur zeigt, wurde nach einem kurzen, aber heftigem Bietergefecht für 511.- Euro verkauft. Ansichtskarten aus Kanada gehören international betrachtet eher zu den Außenseitern, wenn es um herausragend Ergebnisse geht.

Kanadisch-pazifischer Bahnhof in Quebec, Kanada (verkauft für 1001,- Dollar)

Dass es zu dieser Regel aber auch Ausnahmen geben kann, haben wir am 22. Februar erfahren. Eine Karte, die den „kanadisch-pazifischen“ Bahnhof in Quebec zeigt, wurde für 1001.- Dollar verkauft (etwa 830.- Euro). Im Bereich „Thematik“, wurde eine Karte des Künstlers Raphael Kirchner für 401.- Euro verkauft. Die Karte aus der Serie „Vitraux d`Art“ mit der Katalognummer E.12/1-5 wird im Katalog von Pia und Antonio Dell`Aquila mit 300.- Euro bewertet – ein gutes Beispiel für die aktuelle Preisstabilität, insbesondere bei herausragenden Stücken.

Raphael Kirchner, Karte aus der Serie „Vitraux d`Art“, (verkauft für 401. Euro auf Delcampe

An dieser Stelle erwähne ich gerne, dass es zum Sammelgebiet „Raphael Kirchner“ ein hervorragendes Buch bzw. einen Katalog gibt. Pia und Antonio Dell`Aquila hatten bereits 1996 einen Katalog mit vielen nützlichen Informationen herausgebracht. Kürzlich wurde eine überarbeitete Neuausgabe veröffentlicht, die für 50.- Euro zuzüglich Versandkosten erworben werden kann. Das Auktionshaus Stade hatte die Umsetzung des Projektes zusammen mit vier weiteren Auktionhäusern und Ansichtskartenhändlern unterstützt, sodass dieses wunderbare Buch erscheinen konnte. Bei Interesse können Sie ein Exemplar des Buches beim Auktionshaus Stade erwerben. Vereinzelt wird das Buch auch bei Delcampe angeboten.

Autor: Herbert Fischer (postcards_stamps)

 

 

 

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