Alle Sammler französischer Münz- oder Briefmarkensammler kennen den Namen Oscar Roty, dem wir die Säerin verdanken. Die "Semeuse" wird auf Millionen von Briefmarken und Münzen verwendet und ist - nach der Marianne - eine der bekanntesten französischen Musen.

Wer ist Oscar Roty?

Oscar Roty wurde am 11. Juni 1846 in Paris als Sohn eines Lehrers geboren. Als leidenschaftlicher Zeichner besuchte er die Kunstakademie, wo er ein Schüler von Ponscarme war. Im Jahre 1875 wurde ihm der “Grand Prix de Rome” in Medaillengravur und Feinsteinzeug verliehen.

1878 heiratete er Marie Boulanger. Sie bekommen drei Kinder.

1888 wurde er in die Akademie der Schönen Künste aufgenommen, deren Präsident er 1897 wurde.
1889 gewann er den Großen Preis bei den Pariser Weltausstellungen, eine Leistung, die er 1900 wiederholen wird. Im gleichen Jahr wird er zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt.
Er stirbt am 23. März 1911 in Paris.

 

 

Das Werk, das Roty für die Nachwelt bekannt machen wird, ist natürlich die Säerin. Diese junge Frau im Profil mit der phrygischen Mütze, die unter der aufgehenden Sonne sät, ist eines der berühmtesten Symbole Frankreichs. Die Säerin wird viele Jahre lang Teil des täglichen Lebens der Franzosen ausmache, da sie ihre Münzen und Briefmarken schmückt.

Die Säerin

Die Entstehung der « Semeuse » geht auf das Jahr 1887 zurück. Es handelt sich ursprünglich um ein Medaillenprojekt, das bis 1896 in Vergessenheit geraten wird. Zu dieser Zeit wird Oscar Roty als Graveur anerkannt und erhält vom Finanzministerium den Auftrag, eine neue Münze zu entwerfen. Im folgenden Jahr kommen die ersten Münzen in Umlauf. Sie wurden von der damaligen Presse, aber auch von der Öffentlichkeit, die die Münzen manchmal zur Herstellung von Schmuckstücken verwendete, sehr gut aufgenommen. Sie werden sehr schnell gesammelt. Von 1897 bis 1920 waren in Frankreich unterschiedliche Silbermünzen mit Säerinnen-Motiv im Umlauf. Sie sind auch heute noch sehr begehrte Stücke. Die Prägung dieser Münzen wird 1920 eingestellt, und 1928 werden sie aus dem Umlauf genommen. Angesichts des Werts des Metalls wurden diese Münzen jedoch oft von Privatpersonen aufbewahrt.

1958, während der Währungsreform der Fünften Republik, wurden neue Münzen geprägt, auf dem die Säerin zu sehen ist. Sie werden bis zur Umstellung auf den Euro im Jahr 2002 in Umlauf bleiben.

Die “Semeuse” ist aber auch den Philatelisten gut bekannt. Bereits 1903 begann man, Briefmarken mit ihrem Bildnis zu prägen. Sie werden von Eugène Mouchon nach der Vorlage von Oscar Roty graviert. Die Säerin hat zweifellos noch eine lange Geschichte in der Philatelie vor sich. Sie wird liniert, mit Kamee verwendet, manchmal überdruckt oder perforiert. Auf jeden Fall wird sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Teil des täglichen Lebens der Franzosen sein. Sammler von Briefmarkenheften kennen den Sämann auch dank der Briefmarkenhefte des Louvre und des Roten Kreuzes.

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